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Merci

Jean-Claude Olivier

Ein Tribut an Monsieur YAMAHA



J.C.O. ist am 12.1. 2013 bei einem Verkehrsunfall unverschuldet
ums Leben gekommen- Die Rallye, TÉNÉRÉ und Motorradwelt
trauert um den so grossen, kleinen und zähen Franzosen - unseren Held.

Wer war dieser Mann, was trieb ihn an, was hat er erreicht und wie wichtig
war er für die japanische Motorradmarke weltweit - hier die Antworten:

- Le Patron de YAMAHA + -

 



J.C.O.

1964 fragte Vater Gonzague Olivier bei seinem Freund Auguste Veuillet, dem Chef des Porsche
Importeurs Sonauto mal nach, ob er nicht einen Job für seinen Sohn Jean-Claude hätte,
einen interessierten und aufgeweckten 19 Jährigen. Olivier lernte das Geschäft des Importeurs kennen
und entwickelte bereits damals eigene Strategien- er war enorm begeisterungsfähig und zielstrebig.

 

Seit 1966 spielte der schlanke und drahtige Franzose dann eine erhebliche Rolle bei YAMAHA hier
in Europa denn er war erste, der beim Importeur SONAUTO die damals noch in Kleinserie gebauten
Zweitakt Motorräder auf dem alten Kontinent vertrieb und immer populärer machte.


YAMAHA, vorher nur aus der Musikbranche bekannt, war nun gut 10 Jahre im Geschäft mit motorisierten Zweirädern
und vertraute beim Importeur SONAUTO dem damals jungen Franzosen eben genau diese Aufgabe an.

Und er war genau der Richtige- Der Beginn eines Triumphzuges!

Olivier nutzte im Besonderen die Racing Wettbewerbe - in der Strassen Rennserie, sowie in den immer
beliebter werdenden Offroad Wettbewerben, um die Robustheit, Leichtigkeit und Leistungsfähigkeit
der japanischen Produktreihe bekannt und beliebt zu machen, dabei war er immer mit als Erster
bereit sich selbst den Helm aufzusetzen und in das Renngeschehen zu stürzen.

 



Immer voll dabei, ob nun als Teamleiter, oder Fahrer: JCO

 

Bei einer Presentation "seiner" Motorräder, sprang er mal kurz im Anzug
über so manche Hürde und konnte sogar Brigitte Bardot davon überzeugen,
sich mit einer YAMAHA beim Fahren ablichten zu lassen

 

JCO als Fahrer bei der Bo´d Or- ein guter Rennfahrer

 

Olivier war ein beachtlicher Moto Cross & Enduro- Fahrer

 

Der Chef der YAMAHA Abteilung bei SONAUTO selber bei so vielen Wettbewerben

 

1979 war es dann soweit: Olivier hatte mit SONAUTO schon vorher an Langstrecken Offroad Wettbewerben
teilgenommen, natürlich nur auf grossen 2 Taktern, für den neuartigen Event, den der Abenteurer Thierry Sabine
erdacht hatte,war nun per Münzwurf entschieden worden, die Viertakt XT 500 umzuarbeiten und zu fordern..
...bei der ersten Rallye von Paris nach Dakar.


Die erste einer langen Reihe von SONAUTO, die XT 500


Das SONAUTO YAMAHA Team

 



Jean - Claude Olivier von Anfang an mit dabei

 



v.l. Neveu,Comte, Olivier und Picco



Der erste Einsatz von YAMAHA bei der neuen Continent- verbindenden Rallye endete für Olivier frühzeitig,
durch einen Sturz, der zur Folge hatte, das er die Zielankunft von Cyril Neveu auf eben einer YAMAHA
XT 500 mit dem Arm in einer Schlinge mitfeierte, was jedoch seinen Ergeiz im Engagement bei der Dakar
nur noch mehr förderte. SONAUTO kehrte im darauf folgendem Jahr zurück und unterstützte Neveu sogar
auf dem Weg zu seinem zweiten Sieg. Olivier versuchte mit seiner eigenen Technikabteilung die Motorräder
immer besser- efektiver und fahrbarer zu machen, was zu einer reinen Evolution in der Rallyeszene führte.

Ab 1981 war auch der Offroadprofi Serge Bacou von Olivier ins Team geholt worden, die XT stand nun im blauen
neuen Werks- Design am Start und schlug sich beachtlich, die Legende des YAMAHA Teamchefs war geboren
unter dem Pseudonym:

The "BLUE MAN"

 

1982 war mitunter der Erfolg der SONAUTO XT 550 bei der Paris - Dakar verantwortlich für das immer stärker
werdenden Interesses der Käufer im Bereich der Rallye und Enduro Reiseszene weltweit, dies war genug Grund für
YAMAHA ein technisches und auch optisches Abbild dieser hohen und spritbepackten YAMAHA für die Serie
zu konzepieren, die erste TÉNÉRÉ, die es ohne Oliviers Einsatz nie gegeben hätte.

Die YAMAHA Markt Strategen waren nur schwer davon zu überzeugen, das es eine Menge
Motorradfahrer geben sollte, die sich für einen Viertakt Einzylinder Crosser mit riesigem 30 Liter fassendem Tank
und ellenlangen Federwegen intzeressierten- die erste Serien Reise- Enduro war geboren.

Die Erfolgsgeschichte der XT 600Z ist uns ja nun bestens bekannt.

 

Die SONAUTO XT 550 1982

 

Die erste TÉNÉRÉ war geboren 1983
- dieses Bild zeigt das Dakar Bike noch mit XT 550 Rahmen und ohne den markanten Schriftzug

 

Hier die Serien XT 600 Z TÉNÉRÉ, die "Erste" einer erfolgreichen Modellreihe,
die es ohne Oliviers persönliches Arrangement nie gegeben hätte.

 

1983 wurde die neue Serien Superenduro mit dem schönen Namen dann vorab der Serienauslieferung
für den Dakar Einsatz modifiziert, blieb jedoch der Serie sehr nah. Olivier war sich der Qualitäten der
TÉNÉRÉ sehr wohl bewusst und so stand er neben Merel, Mingels, Bacou und Lou mit am Start in Paris.

 

Ab diesem Jahr war er immer wieder mit dabei, in den darauf folgenden Jahren und blieb stets unermüdlich
das Beste aus den ihn zur Verfügung gestellten Motorrädern zu holen, denn er wollte unbedingt mit YAMAHA siegen.

 

1983 mit Merel und der neuen TÉNÉRÉ

 

Oben und unten JCO 1984

 

 

Natürlich beschränkte sich sein Einsatz und Ehrgeiz nicht nur auf die Dakar Rallye, auch in anderen Wettbewerben,
wie in der Grand Prix Serie führte er das SONAUTO Team zu grossen Erfolgen
mit seinen Entdeckungen Patrick Pons
und Christian Sarron konnte er auch im Strassenrennsport spektakuläre Erfolge verzeichnen.

SONAUTO bei der Bol´D Or und in der GRAND PRIX SERIE

 

Sogar in einer ganz neuen Kategorie war er einer der Ersten- einer Kombination aus Gelände Cross
und Strassen Motorrad Rennen- heute als SUPERMOTO bekannt.



Er hatte oft den richtigen Riecher für Modellpolitik und leistete in der Entwicklung
viel Wegweisendes, wie zum Beispiel bei der Umsetzung der SUPER TÉNÉRÉ und der V MAX.

 

Olivier auf der V MAX

 

JCO in den Fahrelagern immer bei der Music- seiner Lieblingsmusik

 

Aber die Paris Dakar Rallye blieb einfach sein Lieblingskind, in diesem Wettbewerb war er der grosse Macher.
1985 war aufgrund der sehr erfolgreichen Bemühungen im Rallyesport und im Besonderen
beim prominentesten Event dieses Genres, der Paris Dakar, YAMAHA nun bereit auch auf offizieller Ebene
die bisher von Olivier in Eigenregie geführten Entwicklungen aus Japan zu unterstützen/ übernehmen.
JC Olivier konnte von nun auf echtes Werksmaterial setzen, wie Rahmen, Motoren und Fahrwerkskomponenten.

UNEINGESCHRÄNKT

Er belohnte diese Entscheidung mit dem hervorragenden zweiten Platz hinter Rahiers BMW

Die erfolgreichste luftgekühlte TÉNÉRÉ ...

 

... auf dem Weg zum 2´ten Platz

 

Jean - Claude Olivier auf dem Podium 85

Olivier, Stearns und Bacou am Strand von Dakar

 

1986 wurde die Serien TÉNÉRÉ restauriert, das Dakar Motorrad als Vorlage

 

Aber der echte Erfolg mit einem Sieg bei der Dakar fehlte, so grübelte Olivier darüber nach, wie er die PS starke
und schnelle Zweizylinder BMW schlagen könnte, ein potenter Zweizylinder Motor war bei YAMAHA
noch nicht verfügbar- denn der Topspeed des Einzylinders konnte mit dem Boxer nicht mithalten.

Ausserdem munkelte man bereits von der neuen Zweizylinder Wunderwaffe aus dem Hause HONDA für 1986.

Der Plan war klar, einen stärkeren potenteren Motor in ein Offroad Fahrgestell zu implantieren-
der Vierzylinder Motor der FZ 750 bot sich an und JCO orderte aus Japan Motoren für die anfallenden Tests.


Um den Motor musste nun einstabiler, aber doch noch leichter Rahmen gebaut werden, mit anständigen
Federelementen und Bremsen, die das Gewicht des 4 Zylinders kompensieren konnten.

Die FZT 750 war reine Chefsache, nur für Olivier gebaut, denn keiner traute sich an dieses Monster.

Ein spektakuläres Projekt und Experiment- ein 94 PS Motorrad in der Wüste

 

JCO auf Probefahrt mit Vierzylinder FZ Motor

 

Das Monster in voller Grösse

 

Bei der Pharaonen Rallye in der Wartung

 

Aber die ersehnte Erfolgsaussicht nahm bei der Pharaonen Rallye 1985 ein plötzliches Ende, als der etwas
unterdimensionierte Rahmen im Bereich des Lenkkopfes nach einem Sprung einfach abbrach und die FZT
ihren Piloten unsanft über den Lenker katapultierte- zwei Schienen und Wadenbeinbrüche waren das Ergebnis.

Aber der "Blue Man" wäre nicht der, der er ist, wenn er sich davon schrecken lassen würde, denn JCO bekam
kurz nach dem Unfall direkt aus Japan ein Überraschungspaket, in Form eines Rahmens, dem ein Spruch seines
"Väterlichen Freundes" im Hauptwerk beilag: "Hier ein robuster und leichter Rahmen für dein Extra- Projekt,
wir wollen nämlich nicht für deinen Tod verantwortlich sein".
Nun war er gerüstet für sein Dakar Projekt 1986

 

So ging Olivier kaum genesen mit dem neuen aufsehenerregendem Monster 1986 in Paris wieder an den Start, was es
an
Kondition und unerbittlichen Willen gekostet hat dieses fast 290 kg schwere Gerät durch die Wüstengebiete
in Africa zu wuchten, kann man gar nicht hoch genug würdigen- eine enorme sportliche Leistung...

 

Olivier bei der Wartung seiner "Wunderwaffe"

 

Fahrer und Teamchef in einer Person- JCO auch immer einen Blick auf die Einzylinder

Ein grosser Schock war jedoch der Tod Thierry Sabines bei der 86ér Dakar, verband die beiden doch erheblich
mehr, als nur der sportliche Wettbewerb- Olivier verlor mit Sabine einen Gleichgesinnten, einen guten Freund.

 

Zwei Männer, die mehr verband als nur der Wettbewerb
- Freunde, Thierry Sabine und Jean - Claude Olivier 1986

 

 

1987 wiederholte er diese Traktion nochmal mit einer aufgebohrten FZT 920, dabei leistete ihm sein
langjähriger Gefährte Serge Bacou noch Gesellschaft mit einer zweiten Vierzylinder FZT.

 

J.C. Olivier mit seinem gestrippten "Sondermodell"

 

Die FZT 750 mit 94 PS in der Wüste unterwegs

 

Wehe, wenn sie mal fällt, die "erste" SUPER TÉNÉRÉ

 

Das Monster beim Check

 

Olivier auf der Vierzylinder FZT 920 1987

 

Doch der Sieg blieb für das "BLAUE TEAM" trotz der enormen Bemühungen aus Frankreich weiterhin aus.
1988 griff YAMAHA mit dem spektakulären wassegekühlten 750 ér Einzylinder YZE auf höchster Ebene an.

Drei Werksteams gab es und Olivier, der Mann mit der Startnummer 80 beschwatzte einen seiner besten Freunde,
den Enduro Weltmeister André Malherbe doch nach so viel gewonnenen Events im Offroadsport einmal die grösste
und härteste Herausforderung anzunehmen- die Rallye Paris - Dakar eben.

Leider verunglückte Malherbe dabei schwer und brach sich beim Sturz, nach dem Überspringen einer Düne das Genick.
Olivier, der als Erster an der Unfallstelle ankam beatmete den verletzten Malherbe und zündete schließlich dessen
Werksmotorrad nach dem Fluten der Tanks an, um dem Rettungshubschrauber die genaue Position anzuzeigen.

Auf Malherbes ausdrücklichen Wunsch hin, fuhr Olivier die Rallye zu Ende mit knirschenden Zähnen und Tränen
in den Augen, denn der Arzt bestätigte eine Querschnittslähmung .

 

Im Anschluss gründete er mit André Malherbe eine Stiftung, die es sich zur Aufgabe machte Menschen,
die nach einem Unfall querschnittsgelähmt waren, zu unterstützten .
Diesem Projekt widmete er sich bis zu zuletzt.

 

SONAUTO TEAM 1988

 

Olivier 1989 an der Unfallstelle Malherbes des Vorjahres

 

Ein potenter Zweizylinder blieb sein Herzenswunsch, HONDA hatte es vorgemacht. Deshalb musste in Japan
unbedingt etwas Vergleichbares entwickelt werden- Olivier pushte dieses Projekt in extremster Weise fanatisch.

1989 war es dann endlich soweit, das Serien Motorrad XTZ 750 Super TÉNÉRÉ erblickte das Licht der Welt

Die XTZ 750 Super TÉNÉRÉ war eine Herzensangelegenheit, dieses Motorrad wollte
JCO unbedingt entwickelt und gebaut haben, nicht nur für seine Dakar Mannschaft...

 

 

Olivier hatte nach dem Malherbe Unglück erstmal die Nase voll vom Abenteuer Paris Dakar in Bezug auf sich selbst, er war aber
weiterhin für das Team an höchster Stelle verantwortlich und entdeckte auch das Jungtalent Stephane Peterhansel,
den er von 1987 an förderte und die Teilnahme für YAMAHA an diversen internationalen Offroadwettbewerben
ermöglichte, was zu so manchen Enduro Weltmeister Titel führte. Eine Erfolgsbeziehung, die aber darüber hinaus ging.

Sogar seine heissgeliebte und auf ihn selbst reservierte Startnummer 80 überließ er Peterhansel gerne.

 

Eine sehr intensive Vater- Sohn ähnliche Beziehung reifte über die Jahre hinweg und mit Stephane erreichte er schließlich
auch endlich 1991 das Ziel, die Paris Dakar mit YAMAHA zu gewinnen. Wiedermal hatte er in Eigenregie den aus Japan gelieferten Rahmen der Zweizylinder YZE 750 T mit 800 ccm nur als Vorlage genutzt um diesen gegen einen leichteren
wendigeren des Schweißkünstlers Chevalier modifiziert und verbessert nachbauen zu lassen. Der Siegeszug mit der "SUPER TÉNÉRÉ" begann und brachte insgesamt 6 phenomenale Siege bei der Dakar, sowie bei anderen Langstreckenrallyes.

JCO mit seinem "Ziehsohn" Stephane Peterhansel
"Er hat mir Alles beigebracht, was ich heute im Rallyesport kann- ohne ihn wäre ich nicht hier"
(Wortlaut Peterhansels, als er bei der Dakar 2013 vom Tod Oliviers durch einen YAMAHA Vertrauten erfuhr)

 

1992 löste sich YAMAHA vom Importeur SONAUTO und YAMAHA MOTOR FRANCE wurde gegründet, dessen
Präsident natürlich Jean - Claude Olivier hieß - die Früchte seiner langjährigen harten Arbeit, in jeder Weise.

Monseur Präsident Olivier konnte es natürlich noch nicht lassen selbst die YZE im Rallyesport zu bewegen -

Ein Ausgleich für den langatmigen Schreibtischjob, wobei er im Jahr 1995 zusammen mit seinem Schützling
Stephane gemeinsam ein letztes Mal mit 50 Jahren die Herausforderung Paris Dakar annahm, er aber nach
einem schweren Sturz, wobei er sich u. A. das Schlüsselbein brach ausschied- das war seine wirklich letzte Dakar,
aber nur als Fahrer, Teamchef blieb er und unterstützte, trotz Einstellung der Serien XTZ 750 SUPER TÉNÉRÉ
weiterhin jegliche Rallyeteilnahme mit YAMAHA, obwohl das Regelement immer schwieriger auszutricksen war.

So dürften z.B. keine reinen superteuren Werksprototypen ab 1995 mehr eingesetzt werden, die echten Superbikes YZE 850 T
wurden durch die in Kleinserie hergestellte XTZ 850 R/ TRX ersetzt, die auch für den Privatier erwerbbar gemacht wurde.

Nur durch die Erteilung einer Sondergenehmigung ließ die Dakar Organisation 1998 die grosse YAMAHA noch einmal
auf der Rallyeweltbühne auftreten, pilotiert von Peterhansel, gejagt von BMW und KTM Einzylindern- die Blaue Französin
siegte ein letztes Mal, Olivier war am Ende seines Paris Dakar Abenteuers- er kam, sah, siegte und ging aus der Szene.

 

SONAUTO TEAM 1990: Peterhansel, Picard und Neveu

 

SONAUTO TEAM 1991: Picard, Peterhansel, Magnaldi und JCO

 

Oliviers YZE im XTZ 750 Look bei der Pharaonenrallye 92

 

JCO bei der Pharaonenrallye in Action

 

Olivier im Motor France Fahrerlager 1995 bei der "Dakar"
neben ihm am Start, sein Schützling Stephane Peterhansel

 

Das Ende einer "Dienstfahrt" 1995- schwerer Sturz

 

2004 kehrte YAMAHA und Olivier erstaunlicher weise zurück zur Paris - Dakar, auf Basis der WR 450 konstruierte
sein Team von MOTOR FRANCE eine wüstentaugliche Langstrecken WR, pilotiert vom neuen Endurotalent David Frétigné.
Im ersten Jahr wurde sogar eine WR mit dem spektakulären Allradantrieb verwendet, es blieb das einzige Jahr.

 

Der Meister und sein neustes Werk

 

Das MOTOR FRANCE TEAM

 


Die Dakar WR 450 AWD

 

Erfolg auf dem Treppchen nach sechs Jahren Abwesenheit

 

Ab diesem Jahr trat wieder regelmässig eine YAMAHA Enduro aus Frankreich den Weg nach Dakar an, er unterstützte
auch den ehemaligen Dakar Organisator H. Auriol, bei der Verwirklichung eine echt originale Paris - Dakar zu schaffen,
die HEROE´S LEGEND bei der nur auf alten betagten Enduros an den Start gegangen werden kann, wie mit der XT 500.

J. C. O. feierte Erfolge mit Valentiono Rossi in der Moto GP und in anderen Serien, z.B. half er Peterhansel im Laufe der
Zeit mit YAMAHA alle Hubraum Weltmeisterschaften im Endurosport zu gewinnen. Er nahm auch selber immer wieder
auf WR Modellen an so machem Enduro Wettbewerb teil. Nach einem schweren Unfall beim PARA GLIDEING
2008, wobei
er erhebliche und folgenschwere Verletzungen an der rechten Hand elitt, zog sich Olivier mehr und mehr zurück.

 

J.C. Olivier mit Valentino Rossi im Moto GP Sport

 

Mit Hubert Auriol, zur Unterstützung der "HEROE´S LEGEND",
einer Neuauflage des alten Paris Dakar Gedankens- auf alten Eisen

 

Auch noch im betagteren Alter war Olivier bei so mancher Rallye am Start

 

2010 war es im Februar soweit, Olivier hatte das 65´te Lebensjahr erreicht und eine sensationelle Karriere
hinter sich, der Nachfolger stand fest und so nahm Monseur Le Präsident im Februar seinen Hut um in den
verdienten Ruhestand zu gehen- natürlich nicht ohne einen gebührenden Abschied von YAMAHA in Szene gesetzt:

Sie kamen Alle, die ehemaligen und aktuellen Stars die YAMAHA Wettbewerbs- Legenden, die ihrem Patron einen
würdigen Abschied bescheren wollten, und sie kamen so, wie er es am Liebsten hatte, in ihren Rennanzügen.

 

65 Jahre J. C. O. - Übergabe an den "Nachfolger" Eric de Seynes

 

Zum Abschied: Legenden unter sich:



Olivier mit Serge Bacou in den original Werksanzügen von damals

 

Dakar Stars von Gestern & Heute: Frétigné, Picard und Bacou

 

Olivier mit seinem Lieblingsschützling Stephane Peterhansel

 

Das Abschiedsbild neben der neuen SUPER TÉNÉRÉ

 

 

Eine Ära ging zu Ende, eine, die für uns sehr wichtig war- ohne ihn hätten wir wahrscheinlich andere Hobbys,
und wir hätten uns alle nie kennen und schätzen gelernt, denn er hat die TÉNÉRÉ geschaffen, publiziert und mit
modellgepflegt, die Paris Dakar Rallye wäre wohl auch nie so publik geworden ohne ihn und seine blauen Schönheiten.


Er war sich selbst persönlich nie zu Schade Alles zu geben, schließlich nahm er selbst neun mal an diesem grössten
und härtesten Rallye- Event teil, opferte Zeit, Schweiß, Blut und Tränen für unseren und seinen Lieblinssport.

Seit 1987 ist die Rallye natürlich nicht mehr das, was sie früher mal war, ein Event für wirklich Eiserne, heute reisen
die Superstars mit extra Flugzeugen an, haben ihren eigenen Masseur, Pressesprecher, Friseur und vieles mehr ...

... dagegen wirken die Stars von einst wirklich wie Dinosaurier, die aber den Urgedanken von Sabine verkörpern.

Legenden wie er haben diesen Sport erst so gross gemacht,
was er für YAMAHA bewirkt und erreicht hat,
bleibt unermesslich.

 

Jean - Claude Olivier hielt bei MOTOR FRANCE die gesamte YAMAHA DAKAR Flotte in Ehren, jedes einzelne
Modell von 1979 an stand dort im Showroom, in einem Extraraum bewahrte er die Rennanzüge, Helme
und Stiefel jedes Einsatzes auf, er lebte die Tradition und bewahrte die YAMAHA Dakar Geschichte auf.

Er opferte damals gerne seine Zeit, um uns seine "Schätze" in den YAMAHA Hallen bei Paris zeigen zu können.

 

Peterhansel sagte einmal, das die Motorräder da wohl nur noch so lange ständen, bis Olivier ausscheiden würde.
Er hatte Recht, denn wie ja schon zu sehen war werden die YAMAHA Werksmotorräder mitlerweile abverkauft.

 

Deshalb scheint es auch irgendwie wegweisend, das ein David Frétigné und andere YAMAHA Werksfahrer für die Dakar 2011
das MOTOR FRANCE Team verlassen haben und zu BMW gewechselt sind, ohne Olivier scheint dieser Weg ein Anderer zu sein.

Doch auch nach seiner Pensionierung besuchte so manchen Sport Events- seine Szene.



Er war und blieb ein Besessener des Motorsports- doch so liebte und schätzte man ihn- überall.
Und er war ein echtes Phänomen, ein Manager, ein Besessener, ein Verrückter, ein Fan, ein Racer
und ein echter Gentlement, jemand vor dem man höchsten Respekt hatte, wenn er sprach- hörte man zu.

Einen, wie ihn wird es wohl nicht mehr geben...

 

 

Es war einer der grössten Momente in meinem Leben, ihn kennengelernt zu haben,
er war sehr freundlich, interessiert und aufgeschlossen zu uns TÉNÉRÉ "Touristen", er zögerte nicht einen
Moment seine echten Dakar TÉNÉRÉ´s nach Mothern schaffen zu lassen, als wir ihn darum baten.
Leider fehlte er selbst aufgrund seiner Verletzungen, aber er ließ sich ausführlich berichten,
dies bestätigte mir sein dort eingesetzter Verantwortlicher, wie toll es war beim TÉNÉRÉ Legend Treffen.

 

Er gerade dabei sich auf sein neues Leben nach YAMAHA einzustellen, wollte Zeit haben für seine
Frau, Kinder und Enkelkinder- ein neuer Lebensabschnitt sollte es sein.

Doch es sollte leider ganz anders kommen.

 

JEAN - CLAUDE OLIVIER + 12.1. 2013


Der Unfallort auf der A1 bei Paris
im Bild festgehalten


Der 12. Januar 2013 war ein schwarzer Tag für die Motorrad Rallyeszene
und uns TÉNÉRisten: JEAN-CLAUDE OLIVIER, der Vater der TÉNÉRÉ
ist am Morgen bei einem Autounfall unverschuldet ums Leben gekommen.

Ein LKW Fahrer, der am Steuer eingeschlafen war, verlor auf einer Autobahn bei Paris die Gewalt
über das Fahrzeug und schleuderte über drei Spuren in den Gegenverkehr, wobei er das Auto von
Olivier und seiner Tochter frontal traf, Olivier war sofort tot - seine Tochter wurde nur leicht verletzt.

"Acht mal hatte er an dem härtesten Motorsportevent dieses Planeten teilgenommen -
Der Rallye Paris - Dakar und dann wird er von einem LKW Fahrer im Privat PKW getötet"

Er war einer von uns und ich kann eigentlich keine Worte finden,
um diesen grossen Verlust zu beschreiben- er liebte das Leben- er lebte es sehr EXTREM
und hatte einen unheimlichen Ehrgeiz in Allem, was er tat und begeisterte mit
seinem Schaffen unsere Generation mit, uns TÉNÉRisten, uns Motorrad Fans.

Er lebte seine Träume und riss uns mit - er war es und wird es immer bleiben - unser Held !

Ich hätte ihn zu gerne zum 30´ten Geburtstag der TÉNÉRÉ eingeladen um ihm seine Jungs zu zeigen...

Leider war ihm kein langer Ruhestand vergönnt, wie auch- er war ein Getriebener.

Aber wir werden ihn nicht vergessen

 

 

Einer von uns !!!

Adieu Monsieur Le Patron de Paris Dakar

 

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Zum Downloaden einer Poster Version meines Porträts von JCO
einfach auf das Bild klicken und mit der rechten Mousetaste speichern unter...

 

 

Franco Picco beim signieren der Tribute Gedenktafel in Bonaduz 2013

 

 

"Meine Welt ist auf jeden Fall nicht mehr die Selbe, seit dem ich weiss, das er nicht mehr in ihr lebt"

 

JCO FOREVER !!!

 

Text und Fotos Ingo Löchert 2013

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